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Kunstturner-Vereinigung des Kantons Solothurn - KVKSO

Die Weltmeisterschaft in der Wüste

Katar nahm sich der Aufgabe an, die 48. Weltmeisterschaften im Kunstturnen durchzuführen. Die besten Turner der Welt versammelten sich in Doha, um die beste Nation, den besten Mehrkämpfer und die besten Gerätespezialisten zu küren. Darunter auch Benjamin Gischard von Herzogenbuchsee. Das Schweizer Team zeigte erneut ihre Willensstärke und erkämpfte sich nach der knappen Finalqualifikation den starken sechsten Rang.

2018 WM Team mit Gischard reduziert

In der Turnhalle...
Eine Weltmeisterschaft beginnt immer mit dem Qualifikationswettkampf, bei dem alle Tickets für die Finalwettkämpfe gelöst werden müssen. Im Schweizer Team schlichen sich viele Fehler ein, die nur teils als Streichresultat abgefangen werden konnten. So kam es, dass man um den Finaleinzug bangen musste. Es ist dem Team hoch anzurechnen, dass es trotz all den Fehlern doch noch für den Final reichte.

Im Final gibt es keine Streichresultate mehr, weshalb auch Gischard sagt: «Im Final kann alles passieren ohne Streichnoten. Wir haben gut auf unsere Fehler reagiert und uns verdient den sechsten Rang erturnt. So eine Rangierung nimmt man immer gerne!»

Mit seiner persönlichen Leistung ist er zufrieden, auch wenn er nur knapp den Finaleinzug am Boden verpasste. Er weiss genau bei welcher Bodenbahn er den Finaleinzug verpasste. Eine tiefe Landung nach der Doppelschraube vorwärts zum Salto mit halber Drehung kostete ihn mindestens den einen Zehntelspunkt, der ihm für den begehrten Rang 8 fehlte. Seine Powerübung, in der er sich keine Verschnaufpause gönnt, gehört auf die grosse Bühne einer Weltmeisterschaft und wir hoffen, dass man sie auch bald in einem Final sehen kann.

... und was sonst noch so ablief
Zur Organisation im Wüstenstaat Katar sagt er folgendes: «Die Organisation des Wettkampfes war gut. Die Infrastrukturen sind in Fülle vorhanden. Leider waren wir aber viel mit dem Bus unterwegs, da die Trainingshallen weit weg lagen.»

Zuschauer hatte es wenige. Das Publikum bestand fast ausschliesslich aus den angereisten Delegationen, weshalb es wohl das fachkundigste Publikum bei einem Kunstturnwettkampf war, dass man sich vorstellen kann.

Auf die Frage wie sich die Turner mit den Geräten des Herstellers Taishan zurechtfanden, gibt Gischard eine ausführliche Antwort. Nicht jedes Gerät stiess auf gleich viel Gegenliebe bei den Turnern. Der Boden und der Sprungtisch waren härter als gewöhnlich und der Barren hatte so etwas wie plastifizierte Holmen, die sehr gewöhnungsbedürftig waren. Während die Ringe und das Reck ganz in Ordnung waren, bliess das Pferdpauschen in ein ganz anderes Horn. Angeblich stürzten 50 % der Turner an diesem Gerät. Gischard kann das Problem auch nicht genau benennen, aber «diese Statistik spricht natürlich Bände».

Youtube Video der Bodenübung: 


Foto: STV

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