STV Testtage AK 9-13 zum ersten Mal im Tessin
Am zweiten Novemberwochenende trafen sich die 9- bis 13-jährigen Kunstturner zu den alljährlichen STV Testtagen. Dieses Mal fand der Wettkampf zum ersten Mal im Tessin, in der neuen Kunstturnhalle des Centro Sportivo Tenero statt. Top ausgestattet mit moderner Infrastruktur bot die Halle beste Voraussetzungen für jungen Turner.
In Altersklassen (AK) eingeteilt starten die Jungs mit gleichaltrigen. Für die besten drei der jeweiligen Kategorie lagen die Medaillen bereit und bis zum Platz acht durfte man nach vorne treten. Für das Solothurner Team kam diese Ehre Severin Plüss (TV Oberbuchsiten / AK 13), Noah Bill (TV Kirchberg / AK 11) und Nino Affolter (TV Selzach / AK 9) zu Teil.
Bei den Jüngsten, den 9-Jährigen, zeigte Nino Affolter ausgezeichnete Element im Bereich der Technik. Die Elemente waren für die Alterskategorie schwierig und trotzdem sauber ausgeführt. Das führte unweigerlich zu vielen Punkten, die ihn am Ende des Technikteils auf Platz 2 katapultierten. Bei den Kraft- und Beweglichkeitselementen war noch Luft nach oben drin, so beendete er den Wettkampf auf dem ausgezeichneten 7. Platz im Feld der 39 Turnern. Louis Hänggi (TV KV Solothurn) auf Platz 15 und Cyrill Lötscher (STV Wolfwil) auf Platz 20 komplettierten das sehr gute Teamergebnis.
In der Altersklasse der 10-Jährigen waren für Solothurn Jonas Schulp (TV Bellach) und Elia Müller (TV Derendingen) am Start. Bei Elia war es ein Auf und Ab in der Technik. Am Sprung zeigte er zwei ausgezeichnete und auch sehr schwierige Sprünge. Dafür gab es 13 Punkte mehr als der nachfolgende Turner mit der zweit besten Wertung am Sprung. Am Trampolin hingegen stürzte er zweimal. Nach 4 Stunden Wettkampf war dann bei den Kraftübungen sprichwörtlich die Luft raus. Ähnlich erging es Team-Freund Jonas. Er zeigte jedoch weniger schwierige Elemente und hatte da durch auch etwas weniger Punkte nach der Technik. Beide dürfen stolz auf ihre Leistungen und Platzierungen – Elia auf Platz 9 und Jonas auf Platz 16 – sein, war doch die Konkurrenz sehr stark.
Bereits bei den 11-Jährigen lichtet sich das Feld und so wurde bei 25 Turnern um jeden Punkt gekämpft. Noah Bill (TV Kirchberg) punktete stark im Technikteil - unteranderem wegen den schwierigen Elementen. Der ausgezeichnete 6. Platz würdig diese Leistung mit dem Gang in die Mitte des Bodens hin zu den Erwähnungen an der Rangverkündigung. Matts Eggert (TV Lohn-Ammannsegg) ist sehr beweglich. Das zeigt der vierte Rang im Zwischenklassement. Bei den Technikelementen fehlten noch ein paar Schwierigkeiten und der lange Wettkampf hinterliess auch bei ihm seine Spuren im Kraftteil. Am Ende resultierte der stark 11. Platz.
Im «Turnerslang» würde man Severin Plüss (TV Oberbuchsiten) «eine Maschine» nennen. Im Kraftteil gab er voll Gas und kämpfte sich von Disziplin zu Disziplin zu Spitzenleistungen. Nicht überraschend erzielte er die beste Punktzahl aller 13-Jährigen. Kunstturnkenner wissen aber auch: Wo Kraft ist, mangelt es oft an der Beweglichkeit - nicht so bei Severin. Auch hier trumpfte er auf und zeigte, wie er seine Schultern, Beine, den Rücken und Rumpf biegen kann. Platz 2 mit nur 0.5 Punkten Rückstand auf den Führenden. Im Technikteil ist das Teilnehmerfeld in Punkto Schwierigkeit eng beieinander. Somit ist eine saubere Ausführung für eine gute Bewertung Pflicht. Severin turnte auf Augenhöhe mit der Konkurrenz, strauchelt jedoch das eine oder andere Mal. Der 7. Rang resultierte am Ende des Technikteils. In der Schlussabrechnung mit allen drei Teilen platzierte sich Severin auf dem ausgezeichneten 5. Platz.
Die Testtage sind definitiv kein Zuckerschlecken. Anders als bei «normalen» Wettkämpfen werden die Turner ganzheitlich geprüft. Die Technik macht rund 2/3, Kraft und Beweglichkeit rund 1/3 der Schlusspunkte aus. Da viel mehr Elemente gezeigt werden müssen, zieht sich der Wettkampf auch länger hin als sonst. So stehen die Turner rund fünf Stunden im Einsatz und müssen ihre Kräfte entsprechend einteilen. Von zentraler Bedeutung ist natürlich die Konzentration. Dass diese bei einem so langen Wettkampf nicht immer gleich hoch ist, versteht sich von selbst. Letztlich sind die Testtage jedoch eines der wichtigsten Selektionskriterien für die unterschiedlichen Kaderbesetzungen.
Wir gratulieren allen Turnern zu ihren Leistungen und Erfolgen. Ein Dank geht an das Trainer- und Wertungsrichterteam – auch sie verbrachten viel Zeit in der Turnhalle. Last but not least danken wir den zahlreichen Fans, die den langen Weg ins Tessin auf sich genommen haben.